Dienstag, 18. August 2015
Schmerzen, Flammen und ein Feigling
Schließe die Augen, versuche in Ruhe ein und aus zu atmen. Doch die Luft in meinen Lungen fühlt sich wie Feuer an und ich finde keinen anderen Ausweg, als den Atmen an zu halten. Die Luft um mich herum ist kalt, als wärst du hier, hier neben mir. Ich kann dich spüren, kann deine Haut auf meiner spüren. Sie brennt Löcher in meine. Spüre deinen Atem, deine Lippen, jetzt besteht mein gesamter Körper nur noch aus Flammen und dir kommt es nicht in den Sinn, diese Flammen zu löschen. Ich öffne meine Augen und kann sehen, dass da nichts ist, doch der Schmerz ist da und als wäre das nicht genug, kann ich dein Gesicht vor mir sehen, sehe dein Lächeln, deine Augen. Versuche nach deiner Hand zu greifen, aber alles, was da ist, ist eine gähnende Leere. Also schließe ich wieder meine Augen, kämpfe mit den Tränen, der Schmerz wird stärker, kann deine Stimme hören. Höre deine letzten Worte immer und immer wieder, sie fühlen sich wie die Messerstiche eines Verräters an. Du machst mich wahnsinnig, ich schreie deinen Namen in die Nacht, doch das bringt nichts, der Schmerz ist noch da, ich kann die Flammen immer noch spüren. Jeder Versuch, sie zu löschen, ist vergeblich. Sie werden schlimmer und schlimmer, es tut immer mehr weh und du siehst mir dabei zu, ich kann deine Blicke spüren. Sieh dir an, was du getan hast. Bist davon gerannt und hast mich mit dem Schmerz hier alleine gelassen. Sowas nennt man einen Feigling.

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